Tjaap
17-11-2008, 15:39
http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~EB1AC401C77D043E1944148A14AA9A8F6~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Opel will nicht mit GM untergehen
Von Henning Peitsmeier
Nicht nur Opel ist in Not
16. November 2008 Die Stunde der Krise bietet oft die Chance zur Profilierung. Politiker geben die Krisenmanager: In Berlin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Montag das Opel-Management um Carl-Peter Forster und Hans Demant vorgeladen, mit dabei auch der Betriebsratsvorsitzende Klaus Franz; letzterer muss anschließend zum Autokrisen-Gipfel bei Frank-Walter Steinmeier (SPD), der führende Betriebsräte von Daimler, Ford & Co. bestellt hat. Als erster Politiker war Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) schon am vergangenen Freitag in die Rolle des „Opel-Retters“ geschlüpft, als die Milliardenbürgschaft für die Tochtergesellschaft des existenzgefährdeten General-Motors-Konzerns bekannt wurde. Opel beschäftigt mehr als 25.000 Menschen, die meisten davon in Hessen. Und dort ist Wahlkampf.
In Rüsselsheim hat längst der Überlebenskampf begonnen. Es geht nicht nur um Opel, sondern auch um die Zulieferer und Händler. Deshalb will sich Koch noch vor der Auflösung des Wiesbadener Landtags am Mittwoch eine Garantieermächtigung über rund 500 Millionen Euro holen. Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers verspricht: „Wir lassen Opel nicht untergehen.“
Aus Detroit fehlen zwei Milliarden Euro
Im Mittelpunkt stehen Hilfen für Rüsselsheim. Denn am Opel-Stammsitz ist der Finanzbedarf größer als gedacht, weil sich die Lage beim Mutterkonzern in Detroit dramatisch verschärft hat. Angeblich fehlen Opel zwei Milliarden Euro, die aus Detroit nicht geflossen sind. Hinzukommen könnte ein weiterer Liquiditätsbedarf von einer Milliarde Euro im kommenden Jahr. Doch akute Liquiditätsschwierigkeiten dementiert Opel-Chef Demant: „Wir sind zahlungsfähig, und wir bleiben zahlungsfähig.“
GM-Chef Wagoner schuld an der Misere
Die drohende Katastrophe hat ihren Ursprung jenseits des Atlantiks. Und auch dort ist der politische Handlungsdruck enorm, weil eine Pleite von GM auf einen Schlag rund 600.000 Arbeitsplätze in der amerikanischen Autoindustrie gefährden würde. Am Dienstag will das Repräsentantenhaus in Washington über Hilfen für den GM-Konzern mit seinen 266.000 Mitarbeitern beraten. Demokratische Kongressabgeordnete wollen mit der Rückendeckung des kommenden Präsidenten Barack Obama zügig rund 25 Milliarden Dollar aus dem 700 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket für die Finanzbranche an die Autokonzerne schicken.
Nicht nur an GM, sondern auch an Ford und Chrysler, die auf dieselben Lieferanten zurückgreifen und deren Niedergang einen Dominoeffekt auslösen würde. Im Fall von GM soll die Staatshilfe offenbar mit der Forderung nach einem sogenannten House Cleaning verbunden sein: Wie zu hören ist, soll GM-Chef Rick Wagoner seinen Posten zur Verfügung stellen. Der Mann, der seit acht Jahren an der Spitze des noch immer größten Autoherstellers der Welt steht, ist der Hauptverantwortliche für die aktuelle Misere. Ihm wird zudem vorgeworfen, auf dem Höhepunkt der GM-Krise noch an einem Zusammenschluss mit Chrysler gebastelt zu haben, dem sofort 60.000 Arbeitsplätze zum Opfer gefallen wären. Außerdem hat Wagoner mit seinem Eingeständnis, dass GM ohne staatliche Hilfe nicht überlebensfähig sei, jegliche Refinanzierung für den Konzern, der jeden Monat rund 1 Milliarde Dollar verbrennt, unmöglich gemacht. Wegen des schlechten Ratings von GM ist es auch Opel nahezu unmöglich, zu akzeptablen Bedingungen Kredite zu bekommen.
Immense Belastungen beim Mutterkonzern
Wagoner hatte kürzlich gemeinsam mit Ford-Chef Alan Mulally und Chrysler-Chef Robert Nardelli bei den wichtigsten demokratischen Parlamentariern vorgesprochen. Noch vor Obamas Amtsantritt am 20. Januar müsse Geld von der Regierung fließen, um Schlimmeres zu vermeiden, sagte Wagoner anschließend.
Nach Schätzungen von Unternehmensberatern benötigt GM im kommenden Jahr 15 Milliarden Dollar. Die Belastungen sind immens: Auf jedes Auto, das in einem amerikanischen GM-Werk vom Band läuft, entfallen mehr als 1500 Dollar Kosten allein auf die Gesundheitsvorsorge der Mitarbeiter. Verpflichtungen für ehemalige Beschäftigte belaufen sich bei GM bis zum Jahr 2017 auf mehr als 60 Milliarden Dollar. Entlastungen von rund 9 Milliarden Dollar jährlich sind erst von 2010 an zu erwarten, wenn die Soziallasten in einen von der Auto-Gewerkschaft UAW verwalteten Fonds ausgelagert werden - für GM käme das ein Jahr zu spät.
„Wir müssen unabhängig werden von GM“
Eine Insolvenz von GM hätte verheerende Folgen für Opel: Sollte der Mutterkonzern Schutz unter dem amerikanischen Insolvenzparagraphen Chapter 11 suchen, könnte Opel als Gläubiger seine Milliardenforderungen nicht eintreiben und wäre selbst auf sofortige Hilfe angewiesen. Um nicht von GM weiter in die Tiefe gerissen zu werden, arbeiten Opel-Manager daran, wie die eigenen Geschäfte aus dem GM-Konzern herausgelöst werden können - vom Mitarbeiterbeteiligungsmodell bis hin zu einem Verkauf an einen Investor oder Konkurrenten. „Wir müssen unabhängig werden von GM“, sagt ein Opel-Mitarbeiter. Dabei ist allen Beteiligten klar, dass Opel mit rund 1,7 Millionen produzierten Fahrzeugen allein kaum überlebensfähig wäre. Und das, obwohl Opel mit den meisten Fahrzeugen Geld verdient und die Entwicklungskompetenz der deutschen Ingenieure für die weltweite Kompaktbaureihe in der GM-Welt auch von den Amerikanern anerkannt wird.
Sollte Opel die Milliardenbürgschaft erhalten, haben die Betriebsräte wiederum Entgegenkommen signalisiert: „Die Arbeitnehmer werden ihren Beitrag leisten“, sagte Betriebsratschef Franz. Eine Nullrunde für die Opelaner, wie von so manchem Politiker mittlerweile gefordert, lehnt er jedoch ab. Die Politik solle aber alle Hilfen an Standortzusagen knüpfen. Es müsse verhindert werden, sagte Franz, dass Gelder am Ende von der amerikanischen Muttergesellschaft „verbrannt werden“.
De ratten verlaten het zinkende schip.. Klinkt lulliger dan dat ik het bedoel. Maar ik denk dat ze snel moeten handelen. GM gaat niet goedkomen naar mijn mening.
Opel will nicht mit GM untergehen
Von Henning Peitsmeier
Nicht nur Opel ist in Not
16. November 2008 Die Stunde der Krise bietet oft die Chance zur Profilierung. Politiker geben die Krisenmanager: In Berlin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Montag das Opel-Management um Carl-Peter Forster und Hans Demant vorgeladen, mit dabei auch der Betriebsratsvorsitzende Klaus Franz; letzterer muss anschließend zum Autokrisen-Gipfel bei Frank-Walter Steinmeier (SPD), der führende Betriebsräte von Daimler, Ford & Co. bestellt hat. Als erster Politiker war Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) schon am vergangenen Freitag in die Rolle des „Opel-Retters“ geschlüpft, als die Milliardenbürgschaft für die Tochtergesellschaft des existenzgefährdeten General-Motors-Konzerns bekannt wurde. Opel beschäftigt mehr als 25.000 Menschen, die meisten davon in Hessen. Und dort ist Wahlkampf.
In Rüsselsheim hat längst der Überlebenskampf begonnen. Es geht nicht nur um Opel, sondern auch um die Zulieferer und Händler. Deshalb will sich Koch noch vor der Auflösung des Wiesbadener Landtags am Mittwoch eine Garantieermächtigung über rund 500 Millionen Euro holen. Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers verspricht: „Wir lassen Opel nicht untergehen.“
Aus Detroit fehlen zwei Milliarden Euro
Im Mittelpunkt stehen Hilfen für Rüsselsheim. Denn am Opel-Stammsitz ist der Finanzbedarf größer als gedacht, weil sich die Lage beim Mutterkonzern in Detroit dramatisch verschärft hat. Angeblich fehlen Opel zwei Milliarden Euro, die aus Detroit nicht geflossen sind. Hinzukommen könnte ein weiterer Liquiditätsbedarf von einer Milliarde Euro im kommenden Jahr. Doch akute Liquiditätsschwierigkeiten dementiert Opel-Chef Demant: „Wir sind zahlungsfähig, und wir bleiben zahlungsfähig.“
GM-Chef Wagoner schuld an der Misere
Die drohende Katastrophe hat ihren Ursprung jenseits des Atlantiks. Und auch dort ist der politische Handlungsdruck enorm, weil eine Pleite von GM auf einen Schlag rund 600.000 Arbeitsplätze in der amerikanischen Autoindustrie gefährden würde. Am Dienstag will das Repräsentantenhaus in Washington über Hilfen für den GM-Konzern mit seinen 266.000 Mitarbeitern beraten. Demokratische Kongressabgeordnete wollen mit der Rückendeckung des kommenden Präsidenten Barack Obama zügig rund 25 Milliarden Dollar aus dem 700 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket für die Finanzbranche an die Autokonzerne schicken.
Nicht nur an GM, sondern auch an Ford und Chrysler, die auf dieselben Lieferanten zurückgreifen und deren Niedergang einen Dominoeffekt auslösen würde. Im Fall von GM soll die Staatshilfe offenbar mit der Forderung nach einem sogenannten House Cleaning verbunden sein: Wie zu hören ist, soll GM-Chef Rick Wagoner seinen Posten zur Verfügung stellen. Der Mann, der seit acht Jahren an der Spitze des noch immer größten Autoherstellers der Welt steht, ist der Hauptverantwortliche für die aktuelle Misere. Ihm wird zudem vorgeworfen, auf dem Höhepunkt der GM-Krise noch an einem Zusammenschluss mit Chrysler gebastelt zu haben, dem sofort 60.000 Arbeitsplätze zum Opfer gefallen wären. Außerdem hat Wagoner mit seinem Eingeständnis, dass GM ohne staatliche Hilfe nicht überlebensfähig sei, jegliche Refinanzierung für den Konzern, der jeden Monat rund 1 Milliarde Dollar verbrennt, unmöglich gemacht. Wegen des schlechten Ratings von GM ist es auch Opel nahezu unmöglich, zu akzeptablen Bedingungen Kredite zu bekommen.
Immense Belastungen beim Mutterkonzern
Wagoner hatte kürzlich gemeinsam mit Ford-Chef Alan Mulally und Chrysler-Chef Robert Nardelli bei den wichtigsten demokratischen Parlamentariern vorgesprochen. Noch vor Obamas Amtsantritt am 20. Januar müsse Geld von der Regierung fließen, um Schlimmeres zu vermeiden, sagte Wagoner anschließend.
Nach Schätzungen von Unternehmensberatern benötigt GM im kommenden Jahr 15 Milliarden Dollar. Die Belastungen sind immens: Auf jedes Auto, das in einem amerikanischen GM-Werk vom Band läuft, entfallen mehr als 1500 Dollar Kosten allein auf die Gesundheitsvorsorge der Mitarbeiter. Verpflichtungen für ehemalige Beschäftigte belaufen sich bei GM bis zum Jahr 2017 auf mehr als 60 Milliarden Dollar. Entlastungen von rund 9 Milliarden Dollar jährlich sind erst von 2010 an zu erwarten, wenn die Soziallasten in einen von der Auto-Gewerkschaft UAW verwalteten Fonds ausgelagert werden - für GM käme das ein Jahr zu spät.
„Wir müssen unabhängig werden von GM“
Eine Insolvenz von GM hätte verheerende Folgen für Opel: Sollte der Mutterkonzern Schutz unter dem amerikanischen Insolvenzparagraphen Chapter 11 suchen, könnte Opel als Gläubiger seine Milliardenforderungen nicht eintreiben und wäre selbst auf sofortige Hilfe angewiesen. Um nicht von GM weiter in die Tiefe gerissen zu werden, arbeiten Opel-Manager daran, wie die eigenen Geschäfte aus dem GM-Konzern herausgelöst werden können - vom Mitarbeiterbeteiligungsmodell bis hin zu einem Verkauf an einen Investor oder Konkurrenten. „Wir müssen unabhängig werden von GM“, sagt ein Opel-Mitarbeiter. Dabei ist allen Beteiligten klar, dass Opel mit rund 1,7 Millionen produzierten Fahrzeugen allein kaum überlebensfähig wäre. Und das, obwohl Opel mit den meisten Fahrzeugen Geld verdient und die Entwicklungskompetenz der deutschen Ingenieure für die weltweite Kompaktbaureihe in der GM-Welt auch von den Amerikanern anerkannt wird.
Sollte Opel die Milliardenbürgschaft erhalten, haben die Betriebsräte wiederum Entgegenkommen signalisiert: „Die Arbeitnehmer werden ihren Beitrag leisten“, sagte Betriebsratschef Franz. Eine Nullrunde für die Opelaner, wie von so manchem Politiker mittlerweile gefordert, lehnt er jedoch ab. Die Politik solle aber alle Hilfen an Standortzusagen knüpfen. Es müsse verhindert werden, sagte Franz, dass Gelder am Ende von der amerikanischen Muttergesellschaft „verbrannt werden“.
De ratten verlaten het zinkende schip.. Klinkt lulliger dan dat ik het bedoel. Maar ik denk dat ze snel moeten handelen. GM gaat niet goedkomen naar mijn mening.