richard-polo
02-12-2011, 13:02
Ein Großteil der Stellen beim insolventen Autozulieferer ist sicher, sagt der Insolvenzverwalter.
HERBOLZHEIM/SCHILTACH. Beim insolventen Autozulieferer BBS kann vor-aussichtlich ein Großteil der Arbeitsplätze gerettet werden. Dies sagte Insolvenzverwalter Thomas Oberle von der Kanzlei Wellensiek am Mittwoch der Badischen Zeitung. Die BBS-Motorsport-Sparte, bei der rund 40 Menschen beschäftigt sind, wird an die japanische Ono-Gruppe verkauft. Über die Übernahme der anderen Betriebsteile wird weiter verhandelt. Oberle rechnet mit einem Abschluss noch in diesem Jahr.
Bei BBS arbeiten derzeit rund 450 Menschen, davon rund 120 in Herbolzheim. Die Belegschaft hat turbulente Zeiten hinter sich. Unmittelbar vor dem Jahreswechsel 2010/2011 hatte das Schwarzwälder Traditionsunternehmen Antrag auf Insolvenz gestellt – zum zweiten Mal innerhalb von weniger als vier Jahren.
Der damalige Geschäftsführer Norbert Zumblick sprach damals von einem "Pit-Stop für BBS", also von einem Halt an der Tankstelle. Den Insolvenzantrag bezeichnete er als vorbeugenden Schritt, um den reibungslosen Ablauf einer Aufspaltung des Radherstellers sicherzustellen. Nach den Plänen des belgischen BBS-Eigentümers Guido Dumarey sollte die Serienfertigung in Herbolzheim an den Schweizer Radbauer Ronal verkauft werden. BBS-Schiltach sollte sich weiter unter Dumareys Regie um den Bau exklusiver Felgen für Nobel-Autohersteller kümmern und den Motorsport beliefern. Der Hintergrund: Die BBS-Serienfertigung wird von Kennern als zu klein eingeschätzt, um im hart umkämpften Autozuliefermarkt bestehen zu können. Sie hatte dem Unternehmen auch immer wieder wegen des hohen Preisdrucks Verluste beschert.
Im März verkündete Ronal allerdings, man sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mehr am Kauf von BBS-Herbolzheim interessiert. Dumarey selbst kommt nicht zum Zug, weil sein Konzept zur Weiterführung von BBS nicht schlüssig gewesen sei, wie IG-Metall-Gewerkschaftssekretär Uwe Wallbrecher sagte.
Jetzt ist zumindest die Zukunft der BBS-Motorsportsparte gesichert. Sie wird vom japanischen Unternehmen Washi Kosan übernommen, das ein Teil der ebenfalls in Japan ansässigen Ono-Gruppe ist. Mit Ono hat BBS bereits in der Vergangenheit im Rennsport zusammengearbeitet. Die BBS-Motorsport-Abteilung hat entscheidend zum legendären Ruf des Radbauers beigetragen. Auf BBS-Rädern gewann Michael Schumacher Formel-1-Titel.
Wie Thomas Oberle sagte, werde ein Großteil der Mitarbeiter von den Japanern übernommen. Genaue Zahlen nannte er nicht. Sicher ist nach Aussage von Uwe Wallbrecher, dass die Beschäftigten vom neuen Eigentümer gemäß dem geltenden Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie bezahlt werden. Die Tarifverhandlungen seien am Mittwoch abgeschlossen worden. Allerdings wird sich die BBS-Motorsport-Mannschaft auf einen Umzug einstellen müssen. Der neue Sitz werde jedoch definitiv in der Region sein, sagte Wallbrecher.
Für die Arbeitsplätze in der Serienfertigung und dem Aftersales-Geschäft (Radnachrüstung) ist Oberle ebenfalls zuversichtlich. Auch hier werde eine große Zahl von Jobs gesichert werden können. Mit wem über die Übernahme der beiden größeren BBS-Sparten verhandelt wird, sagte der Insolvenzverwalter nicht. Allerdings zeigte er sich überzeugt davon, dass man noch vor Ende des Jahres zu einem Abschluss komme.
Uwe Wallbrecher ist angesichts der schwierigen Bedingungen mit dem bisherigen Verlauf des Insolvenzverfahrens zufrieden. "Es ist alles andere als einfach, zwei Insolvenzen in relativ kurzer Zeit bewältigen zu können." Insolvenzverwalter Thomas Oberle würdigte das Engagement der Autoindustrie. Ihre finanzielle Unterstützung und die Bereitschaft, keine Aufträge abzuziehen, hätten es ermöglicht, den Betrieb beim Autozulieferer fortzuführen.
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/japaner-kaufen-bbs-sparte--52623121.html
HERBOLZHEIM/SCHILTACH. Beim insolventen Autozulieferer BBS kann vor-aussichtlich ein Großteil der Arbeitsplätze gerettet werden. Dies sagte Insolvenzverwalter Thomas Oberle von der Kanzlei Wellensiek am Mittwoch der Badischen Zeitung. Die BBS-Motorsport-Sparte, bei der rund 40 Menschen beschäftigt sind, wird an die japanische Ono-Gruppe verkauft. Über die Übernahme der anderen Betriebsteile wird weiter verhandelt. Oberle rechnet mit einem Abschluss noch in diesem Jahr.
Bei BBS arbeiten derzeit rund 450 Menschen, davon rund 120 in Herbolzheim. Die Belegschaft hat turbulente Zeiten hinter sich. Unmittelbar vor dem Jahreswechsel 2010/2011 hatte das Schwarzwälder Traditionsunternehmen Antrag auf Insolvenz gestellt – zum zweiten Mal innerhalb von weniger als vier Jahren.
Der damalige Geschäftsführer Norbert Zumblick sprach damals von einem "Pit-Stop für BBS", also von einem Halt an der Tankstelle. Den Insolvenzantrag bezeichnete er als vorbeugenden Schritt, um den reibungslosen Ablauf einer Aufspaltung des Radherstellers sicherzustellen. Nach den Plänen des belgischen BBS-Eigentümers Guido Dumarey sollte die Serienfertigung in Herbolzheim an den Schweizer Radbauer Ronal verkauft werden. BBS-Schiltach sollte sich weiter unter Dumareys Regie um den Bau exklusiver Felgen für Nobel-Autohersteller kümmern und den Motorsport beliefern. Der Hintergrund: Die BBS-Serienfertigung wird von Kennern als zu klein eingeschätzt, um im hart umkämpften Autozuliefermarkt bestehen zu können. Sie hatte dem Unternehmen auch immer wieder wegen des hohen Preisdrucks Verluste beschert.
Im März verkündete Ronal allerdings, man sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mehr am Kauf von BBS-Herbolzheim interessiert. Dumarey selbst kommt nicht zum Zug, weil sein Konzept zur Weiterführung von BBS nicht schlüssig gewesen sei, wie IG-Metall-Gewerkschaftssekretär Uwe Wallbrecher sagte.
Jetzt ist zumindest die Zukunft der BBS-Motorsportsparte gesichert. Sie wird vom japanischen Unternehmen Washi Kosan übernommen, das ein Teil der ebenfalls in Japan ansässigen Ono-Gruppe ist. Mit Ono hat BBS bereits in der Vergangenheit im Rennsport zusammengearbeitet. Die BBS-Motorsport-Abteilung hat entscheidend zum legendären Ruf des Radbauers beigetragen. Auf BBS-Rädern gewann Michael Schumacher Formel-1-Titel.
Wie Thomas Oberle sagte, werde ein Großteil der Mitarbeiter von den Japanern übernommen. Genaue Zahlen nannte er nicht. Sicher ist nach Aussage von Uwe Wallbrecher, dass die Beschäftigten vom neuen Eigentümer gemäß dem geltenden Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie bezahlt werden. Die Tarifverhandlungen seien am Mittwoch abgeschlossen worden. Allerdings wird sich die BBS-Motorsport-Mannschaft auf einen Umzug einstellen müssen. Der neue Sitz werde jedoch definitiv in der Region sein, sagte Wallbrecher.
Für die Arbeitsplätze in der Serienfertigung und dem Aftersales-Geschäft (Radnachrüstung) ist Oberle ebenfalls zuversichtlich. Auch hier werde eine große Zahl von Jobs gesichert werden können. Mit wem über die Übernahme der beiden größeren BBS-Sparten verhandelt wird, sagte der Insolvenzverwalter nicht. Allerdings zeigte er sich überzeugt davon, dass man noch vor Ende des Jahres zu einem Abschluss komme.
Uwe Wallbrecher ist angesichts der schwierigen Bedingungen mit dem bisherigen Verlauf des Insolvenzverfahrens zufrieden. "Es ist alles andere als einfach, zwei Insolvenzen in relativ kurzer Zeit bewältigen zu können." Insolvenzverwalter Thomas Oberle würdigte das Engagement der Autoindustrie. Ihre finanzielle Unterstützung und die Bereitschaft, keine Aufträge abzuziehen, hätten es ermöglicht, den Betrieb beim Autozulieferer fortzuführen.
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/japaner-kaufen-bbs-sparte--52623121.html